Entwurf: Ludwig Mies van der Rohe, ca. 1928, re-seen by Studio Besau Marguerre, 2019
Pünktlich zur imm cologne 2020 wird die Wiederauflage des Beistelltischprogramms MR 515 um Ausführungen in Eiche, Esche und Nussbaum ergänzt. Der vielseitige Klassiker wurde anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums als Re-Edition einer Originalversion aus dem Thonet-Stahlrohrmöbel-Katalog von 1935 in Zusammenarbeit mit dem Studio Besau Marguerre neu aufgelegt. Die Serie, die zunächst mit Stahlrohrgestell und transparenter Glasplatte erhältlich war, bringt durch die Version mit Tischplatten aus Holz noch Wärme und Natürlichkeit mit.
Vermutlich ist der Tisch MR 515 um 1928 im Kontext der ebenfalls von Mies van der Rohe entworfenen Häuser Esters und Lange in Krefeld entstanden. Mit einem neuen Blick auf sein Original präsentiert Thonet Interpretationen des MR 515, die das Unternehmen den in Hamburg ansässigen Designern Eva Marguerre und Marcel Besau anvertraut hat. Dabei sind Adaptionen entstanden, bei denen die Eleganz dieses Möbelklassikers einfühlsam herausgearbeitet ist und besondere Materialien in den Vordergrund treten. Heutige Nutzungskonzeptionen und technische Details verbinden sich in ihm mit einem zeitgenössischen Touch.
Der Entwurf von Studio Besau Marguerre – klassische Eleganz mit Zeitgeist
Es ist eine besondere Geschichte, die Marcel Besau mit Mies van der Rohe verbindet. Geboren und aufgewachsen in Krefeld, ist er gleichsam mit dessen Werk – Haus Esters und Haus Lange immer vor Augen – groß geworden. Seine und Eva Marguerres Sicht auf die Tischserie bleibt nah am Originalentwurf, die Details aber machen den Unterschied. Ihre Interventionen wie der besonders elegant ausgeführte zentrale Kreuzungspunkt der Tischbeine sind subtil und technisch zugleich. Aufgegriffen wird, basierend auf der Recherche zu ursprünglichen Ausführungen des Tischs, außerdem die Idee eines optionalen zweiten Bodens, welcher der Tischserie ein Mehr an Funktionalität und Wohnlichkeit hinzufügt.
Das Farbkonzept stammt ebenfalls von Besau Marguerre. Mies’ Originalentwurf am nächsten kommt die klassische Ausführung mit einem verchromten Stahlrohrgestell und einer Tischplatte aus Glas. Dieser Farbstellung gesellten sie eine komplett schwarze Version hinzu: Das Gestell ist tiefschwarz pulverbeschichtet, die graue Glasplatte fast opak. 2020 neu im Programm: Tischplatten mit Holzfurnieren. Diese Versionen in Eiche, Esche und Nussbaum werden erstmals im „Café Thonet“ auf der imm cologne gezeigt.
Die Ausführungen im Detail
Der Original-Beistelltisch MR 515 von Mies van der Rohe ist 60 cm hoch, die Tischplatte hat einen Durchmesser von 70 cm. In der Interpretation von Studio Besau Marguerre gibt es das runde Tischchen in zwei Größen: eine größere, flachere Version MR 516 (Durchmesser 70 cm, Höhe 38 cm) sowie eine kleinere, höhere Variante MR 517 (Durchmesser 50 cm, Höhe 46 cm). Diese beiden Modelle gibt es auf Wunsch auch mit einer zusätzlichen Ablage (MR 516/1 und MR 517/1). Weitere Varianten sind nicht ausgeschlossen: Historische Fotos und Vintageportale dokumentieren weitere Größen und ganz unterschiedliche Materialien für die Tischplatten.
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